Vor einigen Jahren habe ich an dieser Stelle mein Konzept der „Dialogorientierten Fortbildung“ vorgestellt.

Dieses habe ich auf Grund meiner vielfältigen und unterschiedlichen Erfahrungen als Erzieherin, Kitaleitung, Wissenschaftlerin, Prozessbegleitung und Fortbildungsreferentin konzipiert.

Das Ziel meiner Fortbildungen ist, dass Sie effektive Fortbildungen erleben und die Inhalte nachhaltig in Ihren pädagogischen Alltag integrieren können.

Hier also einige Bausteine meiner „Dialogorientierten Fortbildungen“, die je nach Thema, Schwerpunkt und Länge der Fortbildung bzw. Weiterbildung unterschiedlich gewichtet sind.

Anschlussfähige Bildung:
Als Pädagog*in ist es eine Ihrer Aufgaben, die Bildung für die Kinder anschlussfähig zu machen, also die Gedanken- und Handlungsautobahnen der Kinder zu berücksichtigen, wenn diese zu Ihnen in die Einrichtung kommen und sie da abzuholen, wo sie stehen.
Ich habe den Anspruch, dass die Bildung, die Sie in der Fortbildung erleben, auch anschlussfähig ist. Also, dass sie an Ihren individuellen Autobahnen ansetzt und es ihnen ermöglicht, diese wertzuschätzen, zu reflektieren, an- und umzubauen. Hierzu habe ich wechselnde Methoden, die mich und Sie darin unterstützen, Sie da abzuholen, wo Sie stehen und passgenaue Lernimpulse zu setzen.

Gehirnoptimiertes Lernen:
Lernen darf Spaß machen. Wer mit Spaß und Freude lernt, baut nachhaltigere Autobahnen. So geht es den Kindern in unseren Kindertageseinrichtungen. So geht es auch uns Erwachsenen in verschiedenen Kontexten. Stress, Angst und Druck dagegen können Lernprozesse beeinträchtigen oder sogar verhindern.
In meinen Fortbildungen gestalte ich den Rahmen für nachhaltiges Lernen mit Spaß, Freude und Begeisterung.

Bedeutsames Lernen:
Je bedeutsamer die Inhalte für den bzw. näher am pädagogischen Alltag sind, desto leichter gelingt der Transfer in den Alltag. Aus diesem Grund arbeite ich am liebsten mit Ihren Fallbeispielen aus der Praxis. So haben Sie die Möglichkeit neue Ideen, Impulse oder Handlungsstrategien zeitnah auszuprobieren bzw. umzusetzen.

Leichter Lernen mit Bildern:
Um Theorie und Praxis effektiver miteinander zu verbinden, arbeite ich mit selbstgemalten Bildern zu den unterschiedlichen Inhalten. So können bei Fallbeispielen passgenaue Bilder zum Fall entstehen. Daneben erstelle ich in der Vorbereitung auf die Fortbildung auch passgenaue Bilder zu theoretischem Hintergrundwissen zum Thema.
Bilder haben den Vorteil, dass sie das Lernen noch einmal auf einer anderen Ebene ansprechen und auch das Erinnern an Inhalte mit Bildern leichter gelingt.

Impulsreferat:
Natürlich liefere ich Ihnen in meinen Fortbildungen auch „harte Fakten“, Theorien und theoretisches Hintergrundwissen. Hierbei ist es mir jedoch wichtig, dass wir die Theorien gemeinsam unter die Lupe nehmen und auch kritisch hinterfragen, an Beispielen verankern und auch klar Grenzen der Theorie bzw. des Theoriewissen benennen. Denn es gilt: Nicht jede Theorie ist für jede Situation in der Praxis gleich hilfreich. Mitunter kann mit einer Theorie etwas aus einem Blickwinkel erklärt werden und mit einer anderen aus einem anderen Blickwinkel. Was beide Theorien für das Handeln in der Praxis bedeuten können, ist mitunter nur im Dialog zu klären.

Selbsterfahrungsübungen:
Fortbildungen sind oft sehr „kopflastig“, es wird viel besprochen und reflektiert. Mitunter sind Selbsterfahrungsübungen, bei denen es um das Spüren und Nachfühlen geht, hilfreicher, um die Perspektive zu wechseln oder neue Erkenntnisse zu gewinnen. Deswegen baue ich immer wieder auch Selbsterfahrungsübungen in meine Fortbildungen ein. So ist es mitunter einfacher, Verhaltensweisen von Kindern und/oder Eltern verstehen zu können. Selbst in Zeiten von Corona gibt es Selbsterfahrungsübungen: Natürlich nur in Einzelarbeit und mit 1,5m Abstand. Möglich ist es jedoch trotzdem.

Abgrenzung von Selbsterfahrungsübungen zu Rollenspielen:
Bei Selbsterfahrungsübungen laufen die Prozesse innerlich ab. Kein anderer kann sehen, was bei der Übung in Ihnen passiert. Sie haben die Möglichkeit, das Gespürte hinterher mit mir und der Gruppe zu teilen, Sie müssen es aber nicht. Bei Rollenspielen geht es darum, dass in einem (vorgefertigten) Beispiel verschiedene Rollen eingenommen werden und – meist auch vom Publikum – ein im Rollenspiel gezeigtes Verhalten reflektiert und anschließend modifiziert werden soll. Das kann Scham- und Schuldgefühle auslösen, nach dem Motto: „Ich kann ja gar nichts“ oder „Ich habe es jahrelang falsch gemacht“, insbesondere, wenn die anderen alle noch zuschauen.
Aus diesem Grund habe ich mich gegen den Baustein Rollenspiel entschieden.

Auflockerungsübungen:
So ein Fortbildungstag ist mitunter sehr lange. Um Sie dabei zu unterstützen, den gesamten Fortbildungstag gedanklich mit dabei zu sein, habe ich verschiedene Übungen, die der Auflockerung dienen. In der Regel suche ich sie im Vorfeld so aus, dass sie auch thematisch zum Inhalt passen. In Zeiten von Corona ist das ein bisschen anderes: Es gibt auch weiter Auflockerungsübungen, allerdings nur solche, die am Platz und mit 1,5 m Abstand durchgeführt werden können. Das schränkt mein Repertoire ein bisschen ein, ist aber immer noch machbar.

Transfer in den Alltag:
Zwei Dinge sind mir in meinen Fortbildungen sehr wichtig:
1. Dass Sie einen anregenden und bereichernden Tag erleben und
2. dass Sie Inhalte aus der Fortbildung in Ihren Alltag integrieren können.
Meine eigenen Erfahrungen mit Fortbildungen als Teilnehmende haben mir gezeigt, dass es nicht immer so ist, dass je anregender der Tag ist, desto mehr davon im Alltag integriert werden kann. Wird versucht, zu viel Neues auf einmal anders zu machen, klappt der Autobahnumbau meistens nicht. Gehen Sie allerdings immer nur eine „Baustelle“ nach der anderen an, dann ist der Transfer in den Alltag meist höher.
Deswegen ermuntere ich Sie am Ende meiner Fortbildungen, sich auf einen Aspekt, einen Inhalt zu fokussieren, den Sie umsetzen wollen oder sich weiter damit zu beschäftigen.

Fotoprotokoll:
Und weil es meistens doch mehr als nur eine Baustelle gibt, an der es sich lohnen würde weiter zu arbeiten, bekommen Sie von mir im Nachgang der Fortbildung ein Fotoprotokoll mit den Inhalten der Fortbildung, den harten Fakten und den gemeinsam erarbeiteten Punkten. So können Sie entspannt eine Baustelle nach der anderen angehen. Die Fotos und Bilder unterstützen Sie dabei sich zu erinnern.
Als durchgängige Prinzipien zeigen sich in meinen Fortbildungen abwechselnde Methoden, Ko-konstruktion und Partizipation. Insgesamt kann so einen „Lernende Gemeinschaft“ entstehen, in der jeder sein Wissen einbringt und jeder von jedem lernen kann.

Herzliche Grüße, passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!
Ihre Kerstin Müller