Und wieder war die Weihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren schneller da, als gedacht.
Für mich war das Jahr 2021 ein spannendes Jahr, das einiges mit sich gebracht hat – auch viel Gutes.

Auch mein guter Vorsatz von letztem Jahr „Mit der Energie des Jahres mitzuschwingen“ hat sich zumeist umsetzen lassen.

Aber es hat mich auch viel Kraft gekostet, mich allen Herausforderungen zu stellen.

Um so willkommener waren mir die Rauhnächte, in die ich dann auch gleich abgetaucht bin, wie in eine Schneekugel.
Dem Rhythmus der Natur folgen, staunen, beobachten und einfach nur wahrnehmen und spüren, was da ist, um mich zu sortieren und Kraft zu tanken.

Durch einen glücklichen Zufall hatte ich kurz vor den Rauhnächten ein Telefonat mit einer guten Freundin, in dem wir unter anderem zu der Erkenntnis gekommen sind
„Früher haben wir mehr geschafft“.
Die Frage, die sich daraus ergeben hat, war:
„Vielleicht wollten wir auch früher mehr?“

Das hat mich dazu veranlasst, über die Fragen nachzudenken,:
* welche Rolle die Motivation im letzten Jahr in meinem Leben gespielt hat?
* wieviel Kraft und psychische Energie es braucht, Handlungen auszuführen, zu denen es keinen inneren Handlungsimpuls gibt?
* wieviel leichter es ist, Handlungsimpulsen zu folgen, die innerlich gewachsen sind?
So bin ich schon in der ersten Hälfte der Rauhnächte zu der Erkenntnis gekommen, dass es gar nicht die Anzahl der Herausforderungen des Jahres 2021 waren, die mich so viel Kraft gekostet haben, auch nicht die besondere Energie des Jahres, mit der ich versucht habe mitzuschwingen.
Vielmehr war es das Phänomen, dass ich nicht bei jeder sich ändernden Vorgabe und Verordnung einen dazu passenden inneren Handlungsimpuls hatte bzw. nicht immer genug Zeit war, einen inneren Handlungsimpuls zu entwickeln, dem ich folgen konnte. Ohne inneren Handlungsimpuls, also intrinsischer Motivation, braucht es die Fähigkeit, psychische Kraft und Energie von anderer Stelle herzunehmen. Auch das ist eine wichtige Fähigkeit, weil es nie möglich ist, alle Handlungen aus intrinsischer Motivation heraus auszuführen.

Für die zweite Hälfte der Rahnächte werden also folgende Fragen meine Begleiter sein:
* „Was kann ich selbst tun, um öfter in der intrinsischen Motivation zu sein bzw. wieder dahin zu kommen?“
* „Welche Methoden und Möglichkeiten kenne ich bzw. könnte ich entwickeln, um wieder zurück in die intrinsische Motivation zu kommen?“
* „Wie kann ich mir die Zeit nehmen, einen inneren Handlungsimpuls zu entwickeln, wenn sich die Umstände und Gegebenheiten ändern?“
* „Wie kann ich meine Kraft und psychische Energie wieder aufladen, falls es notwendig war, ohne intrinsische Motivation in Handlung zu kommen und zu bleiben?“

Ich bin schon gespannt, welche Antworten ich auf diese Fragen finden werde. Denn sie scheinen mir auch für das Jahr 2022 sehr wesentlich zu sein. Ich besitze zwar die ein oder andere Schneekugel, aber keine Kristallkugel, die die Zukunft vorhersagt. Und so bleibt nur die Option, mit der Energie des Jahres mitzuschwingen, sich auf die aktuelle Situation einzustellen, nach Möglichkeit intrinsische Handlungsimpulse zu entwickeln und dort, wo es nicht möglich ist, Kraft und psychische Energie einzusetzen, um die Herausforderungen anzunehmen und zu meistern.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit zwischen den Jahren. Genießen Sie die diese Zeit, tauchen Sie ein in die besondere Atmosphäre und nutzen Sie sie für eine kleine Atempause, um Kraft zu tanken und wieder zu spüren, was für Sie das Wesentliche ist.
Vielleicht mögen Sie sich von meinen Reflexionsfragen inspirieren lassen oder Sie entwickeln Ihre eigenen Fragen.

Ich freue mich darauf, Sie auch im Jahr 2022 wiederzusehen und auf einen anregenden Dialog mit Ihnen.
Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund.
Ihre Kerstin Müller